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Was führte Sie zur Hirnforschung?
„Nach meinem Medizinstudium in Irland absolvierte ich eine Facharztausbildung als Psychiater und arbeitete in verschiedenen Forschungszentren für Alzheimer-Krankheit in den USA, wie dem Mount Sinai Hospital in New York. 1991 kam ich nach Irland zurück.“
Womit beschäftigen Sie sich?
„Mein Forschungsschwerpunkt ist die frühe Erkennung, Diagnose und Behandlung der Alzheimer-Krankheit sowie die Behandlung der Verhaltens- und psychologischen Symptome dieser Krankheit. Im Augenblick leite ich eine von der EU geförderte klinische Studie, NILVAD, in der untersucht wird, ob das Medikament Nilvadipin, ein blutdrucksenkendes Mittel, das Fortschreiten der Alzheimer-Krankheit verlangsamen kann. Außerdem beschäftige ich mich mit Fragen, die für die psychische Gesundheit von älteren Menschen von Bedeutung sind, zum Beispiel Risikofaktoren bei der Depression im Alter.“
Welche interessanten Trends konnten Sie in Ihrem Fachbereich in der letzten Zeit erkennen?
„Ich meine, ein zunehmendes Bewusstsein über die Alzheimer-Krankheit erkennen zu können, aber auch mehr Angst davor. Als wir vor 20 Jahren die Gedächtnisklinik am St. James Krankenhaus in Dublin starteten, zeigten die an uns überwiesenen Patienten weit entwickelte kognitiver Defizite mit Demenz. Heute werden Patienten mit nur leichten kognitiven Störungen und einer Prädemenz an uns überwiesen. Der Schutz der Hirngesundheit gewinnt ebenfalls an Bedeutung. Es liegen überzeugende epidemiologische Daten vor, die die These untermauern, dass Demenz durch eine Änderung der Lebensweise verhindert werden kann. Die Evidenz aus randomisierten kontrollierten Studien ist weniger klar, aber der Zusammenhang zwischen Rauchen und Lungenkrebs wurde ja auch zuerst anhand von epidemiologischen Daten hergestellt, erst dann wurden die entsprechenden Nachweise erbracht. Aus diesem Grund empfehlen wir Patienten, die mit kognitiven Beschwerden, leichten kognitiven Störungen und sogar Demenz zu uns kommen, trotz der fehlenden Evidenz eine Änderung ihrer Lebensweise, da dies durchaus den Krankheitsverlauf beeinflussen könnte.“
Haben Sie Ihre Lebensführung aufgrund der Forschungsergebnisse über die Hirngesundheit geändert?
„Die wahrscheinlich besten Belege für den Schutz des Gehirns existieren für körperliche Betätigung. Ich habe schon immer Sport getrieben, genauer gesagt Tennis gespielt, früher sogar auf internationalem Niveau. Und ich fahre so oft wie möglich mit dem Fahrrad zur Arbeit. Ja, ich bewege mich viel. Ich will aber nicht sagen, dass ich dies bewusst zur Vorbeugung tue. Ich bewege mich einfach viel und werde das auch in Zukunft tun!“
Wenn Sie in den nächsten fünf Jahren eine bestimmte Sache ändern bzw. bewirken könnten, was würde das sein?
„Ich wünsche mir mehr direkte Unterstützung und Hilfe für Alzheimer-Patienten und deren Pfleger. Ich wünsche mir spezielle Programme in Tagesstätten mit Aktivitäten und Interventionen, die speziell auf diese Patientengruppe zugeschnitten sind. Diese müssten allen Patienten offen stehen, ganz ohne Warteliste. Das hat nichts mehr mit Forschung zu tun, sondern um die Lösung eines gesellschaftlichen Problems.“
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