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Mit einer positiven Lebenseinstellung fühlen Sie sich wahrscheinlich ein wenig glücklicher. Wussten Sie aber, dass eine positive Grundstimmung auch mit einer besseren Hirnfunktion im Alter verknüpft ist? Das ist eines der bisherigen Ergebnisse eines großen europäischen Projekts namens SWITCHBOX, das von Zentren in Portugal, Holland und Deutschland durchgeführt wird.
Die Forscher vergleichen hier Personen mit verschiedenem persönlichem Hintergrund und unterschiedlicher kognitiver Leistung, um mehr über die Faktoren zu erfahren, die mit der Hirnfunktion verbunden sind. Zu den ermutigenden Ergebnissen zählt, dass Personen, die in ein starkes und unterstützendes soziales Netz eingebunden sind, und Menschen mit einer positiveren Lebenseinstellung gewöhnlich in Tests der kognitive Fähigkeiten besser abschneiden.
„Unser Hauptaugenmerk in der SWITCHBOX-Studie liegt darauf, Personen mit einer höheren kognitiven Leistung mit Personen mit einer niedrigen kognitiven Leistung zu vergleichen“, erläutert Prof. Nuno Sousa von der Universität Minho in Braga in Portugal.
„Wir arbeiten mit Personenpaaren desselben Alters und Geschlechts und vergleichen dann verschiedene Faktoren.“ Wir erstellen mithilfe eines umfassenden Pakets von neuropsychologischen Tests ein genaues Gesamtbild, führen ein sehr sorgfältiges Screening des klinischen und hormonellen Zustands der Studienteilnehmer durch und machen Aufnahmen ihres Gehirns. Außerdem verfolgen wir die einzelnen Personen über längere Zeit, sodass wir nicht nur eine Momentaufnahme erhalten, sondern ihre Entwicklung im zunehmenden Alter verfolgen können.“
Die Studien liefern bereits jetzt überraschende Ergebnisse, wie die Erkenntnis, dass das Alter, das bislang weithin als entscheidend angesehen wurde, in der Analyse nicht als wichtigster Faktor auf sich aufmerksam macht.
„Die kognitive Leistung der Probanden, die wir verglichen haben, wurde von vielen Faktoren beeinflusst“, erklärt Prof. Sousa, der das Forschungsinstitut für Lebens- und Gesundheitswissenschaften (ICVS) der Universität Minho leitet. „Der wichtigste Faktor war nicht das zunehmende Alter – den größten Einfluss auf die kognitive Leistung hatte vielmehr die soziale Unterstützung durch die Familie und das soziale Umfeld, gefolgt vom Ausbildungsniveau. Erst nach diesen beiden Faktoren zeigte sich der Alterungsprozess als dritter verantwortlicher Faktor für die sich zeigenden Unterschiede.“
Ein weiteres bedeutendes Ergebnis ist, dass die Gemütslage einen Einfluss auf die kognitive Leistung des Gehirns zu haben scheint. „Die Personen mit einer etwas positiveren Grundstimmung schnitten etwas besser ab, als die anderen“, sagt Prof. Sousa.
Die bisherigen Ergebnisse sind laut Prof. Sousa ermutigend, da soziale Unterstützung und Gemütslage einfacher zu beeinflussen sind, als das fortschreitende Alter (das nicht geändert werden kann) und das Ausbildungsniveau (das von älteren Personen meist nur schwierig geändert werden kann).
„Wir haben nun endlich etwas, wo wir ansetzen können“, erklärt er. „Sie können aktiv versuchen, die Stimmungslage von Personen zu verbessern, indem Sie sie in zahlreiche Aktivitäten einbeziehen – und das ist Teil der Arbeit, die wir im Moment betreiben. Wir verwenden unterschiedliche Strategien, wie etwa das „cognitive enhancement“, also die kognitive Leistungssteigerung, und das Neurofeedback, also die Rückmeldung des eigenen Hirnstrommusters, das Patienten hilft, ihre Gehirnaktivität selbst besser zu regulieren.
Das Schöne daran ist, dass das Gehirn so plastisch ist, dass wir selbst bei älteren Personen ganz gezielt spezifische Maßnahmen entwickeln können, mit deren Hilfe einige der Schwächen verbessert und Stärken ausgebaut werden können.“
SWITCHBOX ist dabei, eine große und wertvolle Datenbank kognitiver Daten und Aufnahmen des Gehirns aus seinen Tier- und Humanstudien aufzubauen. Eines der Ziele des Projekts besteht darin, es der Forschungsgemeinschaft zu erleichtern, die Ergebnisse aus Aufnahmen des Gehirns zu interpretieren. „Einer unserer neuesten Artikel beschreibt eine Anwendung, die Personen einfach herunterladen und ganz intuitiv nutzen können, um die Bilder, die sie im Rahmen ihrer MRT-Studien erstellen, zu interpretieren“, erläutert Prof. Sousa. „Sie müssen also nicht der Top-Experte in dem betreffenden Feld sein, um die Ergebnisse zu interpretieren, sondern können einfach diese Anwendung verwenden, die ausgesprochen benutzerfreundlich und intuitiv ist.“
Dr. Nadine Santos, Forscherin an der Universität Minho, baut auch eine Datenbank auf, in der die riesigen Mengen an Informationen aus SWITCHBOX organisiert sind, sodass Forscher sie problemlos verwenden können. „Der Datenumfang ergibt sich daraus, dass wir nicht nur Querschnittdaten oder Momentaufnahmen von Einzelpersonen von einem bestimmten Zeitpunkt haben, sondern auch Längsschnittdaten, da wir Personen über einen längeren Zeitraum verfolgen“, erklärt sie.
Dr. Santos ist ebenfalls von den Belegen beeindruckt, die besagen, dass Gemütslage und kognitive Leistung miteinander verknüpft sind. „Eine positive Stimmung ist wirklich ein ausgesprochen wichtiger Faktor“, erläutert sie. „Selbst wenn Sie mit den Teilnehmern sprechen, bekommen Sie ein Gefühl dafür. Wir verlassen uns aber hier nicht nur auf unseren gesunden Menschenverstand, sondern haben Daten, die dies belegen.“
Mehr über das Switchbox-Projekt finden Sie auf der offiziellen Website (Englisch) oder hier (Englisch).
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