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Hello Brain • Research
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NeuroSKILL: ein klares Bild des dementen Gehirns

MRT-Scanner am Institut für Neurowissenschaften des Trinity College, Dublin MRT-Scanner am Institut für Neurowissenschaften des Trinity College, Dublinn des Trinity College, Dublin

Welche physischen Veränderungen treten im Gehirn bei Demenz auf? Gibt es Früherkennungssignale, die mithilfe der Bildgebung erfasst werden könnten? Wie können bildgebende Verfahren zur Diagnose und Überwachung von Demenz beitragen?

Dies sind nur einige der Fragen, die mit dem NeuroSKILL-Projekt von Wissenschaftlern aus Irland und Wales beantwortet werden sollen, das über INTERREG (einer Initiative des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung) finanziert wird. Die Wissenschaftler fertigen ausgesprochen detaillierte Bilder des Gehirns von Freiwilligen an und schulen Ärzte, damit mehr Demenzpatienten von den neuen Bildgebungstechniken profitieren können.

Netzwerkscan

Dank der jüngsten Fortschritte bei der Bildgebung zur Darstellung des Gehirns, auch Neuroimaging genannt, können Wissenschaftler ein sehr detailliertes Bild der neuronalen Schaltungen und Gehirnregionen erstellen, die von der Demenz betroffen sind. Eine dieser Regionen ist der Hippocampus, der an der Erinnerungsbildung beteiligt ist, aber das ist nicht das einzige, meint Dr. Elizabeth Kehoe, eine der Wissenschaftler, die am NeuroSKILL-Projekt am Trinity College in Dublin, Irland, arbeiten.

„Eine der ersten Veränderungen bei Demenz ist ein Volumenverlust des Hippocampus“, erklärt sie. „Dank der neuesten Neuroimaging-Verfahren können wir aber inzwischen mehr sehen als nur einzelne Gehirnregionen. Im Augenblick lautet die große Frage, was in den neuronalen Netzwerken passiert.“

Derzeit arbeitet man mit der Hypothese, dass die Netzwerke in den einzelnen Gehirnregionen miteinander kommunizieren. Ein Gewebeverlust in einer Region, was bei der Demenz üblich ist, könnte sich deswegen auf andere Regionen auswirken. 

„Eine etwas umstrittene Theorie besagt, dass Demenz ganz bestimmte Netzwerke angreift“, erklärt Dr. Kehoe. „Wir messen die Leitungsbahnen im Gehirn, um festzustellen, wie genau das Gehirn verschaltet ist und wie diese Schaltungen miteinander zusammenwirken.“

Bis jetzt wurden im Rahmen dieses dreijährigen Projekts rund 70 gesunde Freiwillige und etwa ein Dutzend Freiwillige mit den ersten klinischen Anzeichen einer Demenz oder einer leichten kognitiven Störung untersucht. Die Wissenschaftler hoffen, durch den Vergleich der Untersuchungsergebnisse neue Einsichten über das Wann und Wie von Veränderungen neuronaler Netzwerke im Frühstadium der Demenz zu gewinnen. Außerdem sollen die physischen Veränderungen, die mit dem Nachlassen der Gedächtnisleistung einhergehen, untersucht werden.

Eine Bresche für die Weiterbildung

Neuroimaging ist ein wertvolles Instrument für die Forschung, aber auch eine mögliche Hilfe bei der klinischen Diagnose, meint Dr. Kehoe. Dem stehen jedoch noch einige Hindernisse im Weg. „Es fehlen Standardverfahren, aber auch eine ausreichende Validierung. Außerdem müssen Ärzte besser über dieses Angebot informiert werden“, erklärt Dr. Kehoe. 

Im Rahmen des NeuroSKILL-Projekts, an dem Wissenschaftler am Trinity College, dem University College in Dublin und der Universität Bangor in Wales beteiligt sind, wurde eine Umfrage unter Ärzten in Irland und Umwelt durchgeführt. Die ersten Ergebnisse zeigen, das selbst Ärzte gelegentlich nicht sicher sind, welche Art von Bildgebung bei Demenz am günstigsten ist. 

Diese Wissenslücke soll durch entsprechende Fortbildungen geschlossen werden, die ersten haben bereits stattgefunden. „Wir möchten das Bewusstsein für die Bedeutung von Neuroimaging bei Demenz schärfen und bieten entsprechende Fortbildungen an“, sagt Dr. Kehoe.

Eine weitere Aufgabe des NeuroSKILL-Projekts ist es, Neuroimaging-Daten einfacher zugänglich zu machen. „In der Regel betrachtet ein Arzt die Bilder und nimmt eine Schätzung der Degeneration in einem Bereich vor. Heute stehen aber zahlreiche Software-Tools zur Verfügung, die automatisch präzise Messungen vornehmen können“, fährt Dr. Kehoe fort. „Deswegen versuchen wir, unseren Partnern in der Klinik die Bilddaten so zu präsentieren, dass sie im klinischen Alltag einfacher nutzbar und zugänglich sind.

Früherkennung?

Dr. Kehoe hofft, dass sich das Neuroimaging letztendlich zu einem effektiven Instrument bei der Diagnose und der Überwachung der Demenz in der Klinik entwickeln wird, um zusammen mit anderen Maßnahmen ein klares Bild der Vorgänge im Gehirn bereitzustellen. „Wir wissen, dass bei einer Demenz enorme Veränderungen  im Gehirn auftreten – möglicherweise sogar schon lange, bevor die ersten Symptome auftreten. Und wir wissen, dass diese Veränderungen mithilfe der Bildgebung messbar sind“, erklärt sie. „Wenn die ersten Anzeichen frühzeitig erkannt werden, hat der Behandler möglicherweise mehr Zeit, das Fortschreiten der Krankheit durch Änderungen der Lebensweise zu verlangsamen. Später stehen dann vielleicht sogar neue Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung.“

Das NeuroSKILL-Projekt ist noch nicht abgeschlossen. Sobald es beendet ist, werden die gewonnenen Erkenntnisse auf der Website für jedermann veröffentlicht, der sich für Demenz interessiert. Weitere Informationen finden Sie unter www.NeuroSKILL.eu (Englisch)

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